Donnerstag, 13. Januar 2011

In Adelaide, City of Churches & Festivals

Was für ein Erlebnis, Leute,
ich bin ja ungefähr vor 1 Woche mit dem Indian-Pacific Express gestartet und 2 Tage und Nächte lang durch die Wüste von Australien (the Nullabors) gefahren. Direkt neben mir saß praktischerweise ein deutscher Backpacker, Jannes, der auch gerade erst Abi gemacht hatte, Sonntag aber schon wieder von Sydney nach Hause geflogen ist.

Die ersten 12 h sind wir eigentlich nur durch den typisch Australischen Bush gefahren, den ich schon von Perth kannte und der Zug war so langsam, dass uns am Anfang sogar ein Fahrradfahrer überholt hat. Aber das war ein richtig alter antiker Zug, da musste man wohl mit sowas rechnen. Jedenfalls haben wir am ersten Abend den ersten Stopp in Kalgoorlie, einer alten Goldgräberstadt (auf jeden 150. Einwohner kommt ein Pub), gemacht und sind mit ca. der Hälfte aus unserem Abteil (alle allein reisend) die Stadt angucken gegangen. Weil es so stark regnete und es schon mitten in der Nacht war, sind wir dann in einem der Pubs gelandet und da geblieben, bis der Zug 2h später wieder weiter fuhr. Am zweiten Tag haben wir kurz Zwischenstopps in Forrest & anderen kleinen Orten (3-10) Einwohner gemacht, wobei Forrest mit seinen 5 Einwöhnerchen schon einen eigenen Flugplatz hatte. Und am Nachmittag waren wir in Cook, meinem persönlichen Favoriten. Cook ist eine Stadt, die Mitte des 20. Jahrhunderts gleichzeitig mit der Eisenbahnstrecke gegründet wurde um die durchfahrenden Züge zu be- und entladen, voll zu tanken , die Gäste zu beherbergen und was sonst noch alles anfällt. Als dann aber beschlossen wurde, nur den Indian-Pacific und Güterverkehr auf der Strecke fahren zu lassen, siedelten alle Einwohner wieder um und es blieben nur noch 3, die alle zwei Tage den Indian-Pacific auftanken und die Touristen rum führen. Die High School, der swimming pool und fast alle anderen Gebäude stehen seitdem leer und Cook ist eine absolut klischeehafte Geisterstadt geworden, zu der man wenn überhaupt nur mit Geländewagen oder dem Zug hin kann und die ca. 1000 km von allem entfernt liegt. Ich weiß nicht, wie die 3 Leute da leben können, weil die abgesehen von den Touristen, die immer nur eine halbe h da sind, absolut isoliert leben.

Cook, Geisterstadt

Am 3. Tag sind wir dann ganz früh morgens in Adelaide angekommen (es war noch kein Hostel auf) und wir mussten uns von dem Rest des Abteils, die man schon alle kannte, verabschieden, weil die meisten noch einen Tag länger nach Sydney gefahren sind. Adelaide ist im Grunde ziemlich langweilig, die Stadt ist zwar sehr schön und die Vorstadt Glenelg hat einen super hübschen Stand, aber an Ausflügen kann man hier eigentlich nur zum Kangaroo Island (sehr große Insel im Süden von Australien), zu den Adelaide Hills od. zum Barossa Valley, oder direkt nach Alice Springs weiter, was die Meisten auch machen. Wenn ich das mit Perth vergleiche, wo man Jahre damit verbringen konnte von Norden bis Süden & im Westen alles zu besichtigen und zu erkundigen, braucht man hier eigentlich nur kurz zu bleiben. Ich bin auch sehr froh, dass ich am vorletzten Tag in Perth noch in Rottnest Island war, der Urlaubsinsel von Perth und dort mit Kathi, Anthony und Kathis Eltern Fahrräder und Schnorchelausrüstung ausgeliehen hab. Das war mein erstes richtiges Schnorcheln und in Rottnest gibt es die weißesten Strände und klares Türkises Wasser und Hunderte von Quokkas, die sonst in Australien fast ausgestorben sind (die konnte man streicheln, soo süß). Ein bisschen dumm war, dass es auf der Insel nirgendwo Schatten gibt, weil die Bäume da nur bis zur Hüfte reichen und ich mir deshalb schon wieder einen Sonnenbrand geholt hab (und ja, ich hab mich eingecremt, einen Hut und Sonnenbrillen getragen & genügend Wasser getrunken. Trotzdem...)

Schnorchelstrand

Lizzards

zahme Quokkas




Meine Gastfamilie dürfte jetzt eigentlich auf der Insel sein, weil die dort ab dem 12. Urlaub machen wollten. Ich vermisse meine Gastkinder ganz schön und immer wenn ich Kinder sehe, denk ich an meine Kleinen, aber der Abschied war gar nicht so schlimm, wie ich gedacht habe. Vielleicht sehen wir uns ja nochmal wieder...
Aber zurück zum recht langweiligen Adelaide. Ich will mir hier einen Job suchen und hab mich schon bei fast allem, was ich mir so vorstellen könnte beworben und muss jetzt abwarten, ob ich was bekomme. Wenn nicht, gehe ich einfach nach Melbourne weiter und suche da. Obwohl ich ja immer noch so optimistisch bin, dass man wenn man lange und hartnäckig genug sucht, auch was bekommt, ganz im Gegensatz zu meiner Mitbewohnerin Kelly, die jetzt schon fast am aufgeben ist, obwohl die sich noch bei fast nichts beworben hat.
Hier ist es schon den ganzen Tag am regnen, deswegen fällt Stadtbesichtigung schon mal aus, aber zum Glück ist es hier nicht so wie in Brisbane (was ihr bestimmt in den Nachrichten gehört habt). Das Hochwasser ist inzwischen richtig schlimm geworden und betrifft fast die gesamte Stadt & die Nachrichten handeln fast nur von der Flut in Queensland (Queensland ist übrigens sehr weit weg von Adelaide und South Australia, so ca. 2000km )
Bis zum nächsten Mal, wenn ich hoffentlich Arbeit gefunden hab Passt auf euch auf

PS: Zeitverschiebung jetzt: wir sind 9 1/2 h vor (1/2 ist das nicht total bescheuert???)

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